Burn bright, not out

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Burnout ist ein Begriff, der in aller Munde ist und bei dem sich dennoch die Fachleute uneinig sind, inwiefern er sich zur Depression und anderen Erschöpfungserscheinungen abgrenzt.

Vielleicht hast du auch schon mal gesagt, “ich steh kurz vorm Burnout” oder “ich kann nicht mehr”. Burnout entsteht jedoch nicht über Nacht und auch nicht innerhalb weniger Wochen. Er entwickelt sich als schleichender Prozess, oft über Jahre hinweg und fängt paradoxerweise meist mit voller Begeisterung und Elan für einen neuen Job an. Als Begriff ist Burnout mittlerweile inflationär geworden und wird häufig als Aushängeschild für besonders große Arbeitsdisziplin verwendet. Ein Ständig-beschäftigt-Sein ist zu einem Statussymbol stilisiert worden, denn Stress gilt als cool. Burnout-gefährdet zu sein, scheint erstrebenswert, weil das heißt, dass du 100 Prozent gibst und “erfolgreich” bist oder wirst.

Viele von uns identifizieren sich sehr mit ihrer Arbeit und investieren viel Zeit, Kreativität und Energie hinein – daran ist erst einmal nichts falsch. Faktoren, die einen Burnout begünstigen können mit deinem Arbeitsumfeld und Lifestyle zu tun haben, jedoch können bestimmte Persönlichkeitsmerkmale und Überzeugungen deine Stresserfahrung verschlimmern und dich anfälliger für Burnout machen. Die Psychologen Herbert Freudenberger und Gail North haben den Begriff Burnout geprägt und ihn in 12 Phasen unterteilt, die schleichend aufeinander aufbauen. 

Burnout umfasst eine tiefe Identitätskrise. Die schlussendliche Totalerschöpfung ist das sozial akzeptierte Zeichen nach außen, dass etwas nicht stimmt. Burnout ist allerdings mehr als Erschöpfung, die auch entstehen kann wenn du wegen Termindruck ein paar Wochen durcharbeitest. Burnout entsteht früher und geht wesentlich tiefer. Wenn du noch in der Lage bist, die Reißleine zu ziehen und aktiv Dinge zu tun, die dir gut tun, bist du zum Glück noch ein Stück vom Burnout entfernt.
Unabhängig davon auf welcher Stufe du dich wiederfindest, lohnt es sich immer genauer hinzuschauen wenn Dinge passieren, die sich über einen längeren Zeitraum nicht gut anfühlen. Traurigkeit, Motivationsverlust oder Schlafprobleme entstehen meist aus gutem Grund. Gedanken wie „Ist doch eigentlich eh alles egal“ oder „Wenn ich mich zusammenreiße geht’s schon“ können Warnsignale sein.

Während ein Großteil der Persönlichkeit angeboren ist, ist es wichtig zu verstehen, wie deine Persönlichkeitsstruktur und Verhaltenstendenzen zu Stressreaktionen beitragen können. Glaubenssätze, die dich anfälliger für (negativen) Stress machen können, sind zum Beispiel

  • Sei stark
  • Sei perfekt
  • Beeil dich
  • Streng dich an
  • Mach es allen recht

Deine Glaubenssätze sind eng mit persönlichen Werten verknüpft und beeinflussen deine Motivation, Entscheidungsfindungen, Leistungsfähigkeit, den Umgang mit stressigen Situationen, deine Ziele und Bedürfnisse. Eine Veränderung setzt erstmal eine Bewusstwerdung von Glaubenssätzen voraus. Wenn du dich ihnen offen stellt und sie hinterfragst, gibst du dir die beste Chance rechtzeitig einzulenken und gegebenenfalls nach Hilfe zu suchen.

Es gibt auch ein paar persönliche Merkmale, die das Stresslevel beeinflussen und ein Burnout-Risiko erhöhen können, wie zum Beispiel Perfektionismus. Das Streben stets dein Bestes zu geben ist per se eine große Stärke (wie übrigens alle dieser fünf Glaubenssätze), denn hoher Anspruch an Qualität kann exzellente Leistung hervorbringen. Perfektionismus kann jedoch übermäßigen Stress verursachen und manchmal bewirken, dass du vor lauter Anspruchsdenken und dem Fürchten von Beurteilung durch andere nicht oder nur sehr zögerlich ins Handeln kommst. Perfektionisten gehen hart mit sich ins Gericht, wenn nicht alles perfekt ist, während Menschen, die hart arbeiten auch mit einem nahezu perfekten Ergebnis zufrieden sind. Oder sie scheuen Aufgaben zu erfüllen, weil sie zu viel Angst vor “Versagen” haben. 

Eine weitere Burnout-begünstigende Eigenschaft ist Pessimismus. Pessimisten neigen dazu, die Welt als bedrohlicher anzusehen als Optimisten. Sie sorgen sich mehr darum, dass etwas schief geht, erwarten, dass mehr schlechte als gute Dinge passieren oder glauben weniger an sich selbst. In vielen alltäglichen Situationen empfinden sie negativen Stress, wodurch sie anfälliger für Burnout werden. Glücklicherweise ist das Gehirn ein Muskel und Optimismus, Selbstvertrauen und Gelassenheit kann man lernen.

Frust über deinen Job an den Freunden auszulassen und sie um Rat zu deiner Situation zu bitten, mag vielleicht kurzfristig nützlich sein, um Stress abzubauen. Langfristig wird das allerdings nicht helfen, um die Situation zu verbessern. Außerdem kann man sich ziemlich sicher sein, dass auch die geduldigsten Freunde irgendwann keine Lust mehr haben, sich immer wieder die gleichen Geschichten anzuhören, unabhängig davon wie hoch dein Leidensdruck ist.

Wenn sich dein Bedürfnis, ausführlich über eine belastende Situation im Job zu reden, über Monate hält, du das Gefühl hast in deinem Arbeitsumfeld in einer Sackgasse zu stecken, kann es hilfreich sein eine unvoreingenommene, vertrauliche dritte Sicht auf deine Situation zu bekommen und gemeinsam zu analysieren, wie andere Perspektiven und Entscheidungen zu einer Verbesserung deiner Lage führen können. 

Überlegst du, eine Coaching-Sitzung bei mir zu buchen oder interessierst du dich für mein Angebot?

Burn bright, not out

Burnout is a term that is on everyone’s lips and yet the experts are in disagreement to what extent it distinguishes itself from depression and other symptoms of exhaustion.

Maybe you have already once said, “I’m about to burnout” or “I can’t take it anymore”. Burnout does not develop overnight and also not within a few weeks. It evolves as a subtle process, often over years, and it paradoxically starts with enthusiasm and vigor for a new job. As a term, burnout has become inflationary and is often used as a figurehead for particularly high work disciplines. Being constantly busy has been stylized into a status symbol, because stress is considered to be cool. Burnout is at risk because it means that you give 100 % and you are or will be “successful”.


Many of us identify very much with their work and invest a lot of time, creativity and energy in it – and there is definitely nothing wrong with that. Factors that can contribute to burnout may have to do with your work environment and lifestyle, but certain personality traits and beliefs can make your stress experience worse and more susceptible to burnout. The psychologists Herbert Freudenberger and Gail North shaped the term burnout and divided it into 12 phases, which gradually build on one another.

Burnout involves a deep identity crisis. The ultimate total exhaustion is the socially accepted sign that something is wrong. Burnout, however, is more than exhaustion, which can also arise if you work through a few weeks due to tight deadlines. Burnout occurs earlier and goes much deeper. Fortunately, if you’re still able to pull the ripcord and actively do things that are good for you, you’re still a bit away from burnout. Regardless of the level at which you find yourself, it is always worth taking a closer look when things happen that do not feel good over a longer period of time. Sadness, loss of motivation or sleep problems usually arise for a good reason. Thoughts like “It doesn’t really matter anyway” or “If I pull myself together” it can be warning signs.

While much of the personality is innate, it is important to understand how your personality traits and behavioral tendencies can contribute to stress responses. For example, beliefs that can make you more susceptible to (negative) stress

  • Be perfect
  • Be strong
  • Please everyone
  • Try hard
  • Hurry up

Your beliefs are closely linked to personal values ​​and influence your motivation, decision-making, performance, dealing with stressful situations, your goals and needs. A change requires awareness of beliefs. If you open yourself up to them and question them, you are giving yourself the best chance to take action and, if necessary, look for help.

There are also a few personal traits that can affect stress levels and increase the risk of burnout, such as perfectionism. The striving to always do your best is a great strength per se (like all of these five beliefs, by the way), because high demands on quality can create excellent performance. However, perfectionism can cause excessive stress and sometimes cause you to not act or to be very hesitant – out of high ambition and fear of being judged by others. Perfectionists are harsh with themselves if everything is not perfect, while people who work hard are also satisfied with an almost perfect result. Or they shy away from performing tasks because they are too afraid of “failure”.

Another burnout-promoting property is pessimism. Pessimists tend to see the world as more menacing than optimists. They worry more about something going wrong, expect more bad things to happen than good, or believe less in themselves. In many everyday situations, they experience negative stress, which makes them more prone to burnout. Fortunately, the brain is a muscle and optimism, self-confidence and serenity can be learned.

Talking with friends about your frustrating job and asking them for advice about your situation may be useful in the short term to help reduce stress. In the long term, however, this will not help to improve the situation. In addition, you can be pretty sure that even the most patient friends will no longer want to listen to the same stories again and again, regardless of how high your suffering is.

If your need to talk in detail about a stressful situation in the job lasts for months, you feel stuck in a dead end in your work environment, it can be helpful to get an objective, confidential third view of your situation and analyze together how other perspectives and decisions can improve your situation.

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